Der Text ist auch auf Englisch vorhanden.
Das folgende sind die Worte die Sagoyewatha ("Rote Weste", Häuptling der Seneca) an den Missionar Reverend Cram der Boston Missionary Society während der großen Erweckung 1805 am Buffalo Creek richtete:
"Du sagst, dass du geschickt worden bist um uns beizubringen, dass wir Gott so preisen wie er es möchte und dass, wenn wir nicht die Religion des weißen Mannes übernehmen wir im Jenseits unglücklich sein werden. Du sagst, dass du im Recht bist und wir verloren sind. Wie wissen wir, ob das wahr ist? Wir wissen, dass deine Religion in einem Buch niedergeschrieben ist. Wenn sie aber für uns genauso wie für euch gedacht war, warum hat sie uns dann der große Geist nicht selbst gegeben und warum hat er nicht unseren Vorvätern Kenntnis über das Buch gegeben, zusammen mit der Gabe es recht zu verstehen? Wir wissen nur was du uns darüber erzählst. Wie sollen wir wissen, wem wir glauben dürfen, wo wir doch so oft vom weißen Mann betrogen wurden?
Bruder, du sagst es gibt nur einen Weg Gott zu preisen und dem großen Geist zu dienen. Wenn es aber nur eine wahre Religion gibt, warum gibt es dann soviel Zwist unter den Weißen darüber? Warum stimmen nicht alle überein obwohl ihr doch alle das Buch lesen könnt?
Bruder, der Große Geist hat uns alle geschaffen ... wir möchten eure Religion nicht zerstören oder sie euch wegnehmen.. Wir wollen nur bei unserer eigenen bleiben ... du sagst, ihr seid nicht gekommen um unser Land oder unseren Besitz zu nehmen, sondern um unseren Geist zu erleuchten ... du hast den weißen Männern hier gepredigt. Diese Leute sind unsere Nachbarn. Wir sind mit ihnen vertraut. Wir wollen eine Weile warten und sehen, welche Wirkung das Predigen auf sie hat. Wenn sich herausstellt, dass es gut auf sie wirkt, dass sie ehrlicher sind und weniger bereit uns Indianer zu betrügen, werden wir deine Worte nochmals überdenken.
Bruder du hast nun unsere Antwort auf deine Rede gehört und das ist alles, was wir im Augenblick zu sagen haben. Da wir jetzt auseinander gehen, wollen wir deine Hand nehmen und wünschen, dass der große Geist dich auf deiner Reise beschützen möge und dich sicher zu deinen Freunden zurückbringt."
Als die Indianer sich dem Missionar näherten, erhob er sich hastig aus seinem Stuhl und antwortete, dass er die Hand nicht nehmen könne, weil es keine Gemeinschaft zwischen der Religion Gottes und den Werken des Teufels geben könne.
Als dies für die Indianer übersetzt wurde lächelten sie und zogen sich friedlich zurück.
Quelle: Stedman, E. C. and Hutchinson E. M. (eds.), Library of American Literature, Vol IV, Encyclopedia Britannica:1889
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Letzte Änderung: 27 November 2002